Stadt stellt das Konzept der Notfalltreffpunkte vor | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Stadt stellt das Konzept der Notfalltreffpunkte vor

Sigmaringen – Vorsorgen für den Ernstfall – dieses Thema nimmt die Stadtverwaltung sehr ernst und hat deshalb Vertreter der Blaulichtfamilie, Gemeinderäte und Ortsvorsteher bei einem Pressegespräch am Donnerstag, 11. Dezember, über die kommunalen „Notfalltreffpunkte“ im Rahmen des Katastrophenschutzes informiert. Dieser ist Teil einer landesweiten Rahmenempfehlung.

Bürgermeister Dr. Marcus Ehm zeigte sich erfreut darüber, dass die Stadt Sigmaringen das Thema Prävention und Krisenintervention in Eigeninitiative für die Bevölkerung vorantreibt. „Ich hoffe, dass wir es nie brauchen werden, aber bei der derzeitigen geopolitischen Lage wollen wir vorbereitet sein“, so das Stadtoberhaupt.

An der Turnhalle der Theodor-Heuss-Realschule Sigmaringen, einer von fünf ausgewiesenen Hallen im Stadtgebiet und den Ortsteilen, demonstrierte Feuerwehrkommandant Sven Glatter das Vorgehen der Feuerwehr und Rettungsorganisationen im Ernstfall.

Dies könnte zum Beispiel ein mehrere Tage andauernder Stromausfall oder ein Hochwasserereignis, oder auch nur ein Wasserrohrbruch sein. Außerdem stellte der Kommandant den Ratgeber zum Katastrophenschutz der Stadtverwaltung vor, der jüngst der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wurde und im Stadtspiegel, auf der städtischen Website und in der Sigmaringen-App veröffentlicht sowie im Bürgerbüro und den Ortschaftsverwaltungen ausgelegt wurde.

Darin enthalten sind etwa Informationen zu den genannten Notfalltreffpunkten (Turnhalle Theodor-Heuss-Realschule, Laizer Turn- und Festhalle, Schmeientalhalle, Schlossgartenhalle Jungnau sowie das Bürgerhaus Gutenstein) sowie zur Gefahrenwarnung, Informationen zu den Sirenentönen sowie Tipps zur Notfallvorsorge für zu Hause und Hinweise bei Unwetter-, Sturm- und Orkanwarnungen. Auch Notfallkontaktnummern für den Ernstfall sind abgedruckt. Der Flyer sollte von Bürgerinnen und Bürgern schnell greifbar an einem leicht zugänglichen Ort aufbewahrt werden, damit er im Ereignisfall schnell zur Hand ist.

„Es reicht schon aus, wenn bei Bauarbeiten eine Stromleitung angebaggert wird, und ein Teilort für zwei Tage ohne Strom ist“, skizziert Kommandant Sven Glatter ein mögliches Szenario, für das Stadt und Ortsteile nun gerüstet sind. In einem solchen Fall gehe es weniger darum, tausenden Menschen Unterschlupf zu bieten – viele würden erst einmal bei Familie und Freunden unterkommen – sondern darum, einzelnen Familien auszuhelfen.

Technische Ausrüstung wie Router, Laptop, Ladekabel, aber auch ganz alltägliche Dinge wie Notbekleidung, Feldbetten, Decken, Erste-Hilfe-Sets oder Beleuchtung, Geräte zum Erwärmen von Kindernahrung oder ein Verwaltungskoffer für einen reibungslosen Ablauf und klar benannte Ansprechpersonen werden in zwei Rollcontainern pro Notfalltreffpunkt vorgehalten und können bei Bedarf aufgestockt werden. Auch ein Vorrat an Nahrung und Wasser gehöre dazu. Über die Router soll auch die Verbindung zwischen den Rettungskräften sichergestellt werden. Sollte es keine Internetverbindung mehr geben, stellen Einsatzkräfte mit Funkgeräten die Kommunikation zwischen dem kommunalen Verwaltungs- und Führungsstab sowie am Einsatz beteiligten Blaulichtorganisationen sicher.

Für solche und andere „Lagen“ kann jeder Notfalltreffpunkt, der mit einer entsprechenden Hinweistafel gut sichtbar ausgeschildert ist, mit einem Notstromaggregat versorgt werden. Auch genügend Diesel zum Betrieb der externen Stromeinspeisung wird im Katastrophenschutzlager vorgehalten. Zudem wurden mobile Sirenen (Warnanlagen) angeschafft.

Bürgermeister Dr. Marcus Ehm lobte das Konzept als wichtigen Baustein der kommunalen Gefahrenabwehr und bedankte sich bei den Anwesenden der Hilfsorganisationen für die gute Zusammenarbeit im Landkreis.