Sigmaringen. Sigmaringen wird zur „Zukunftskommune“: In Zusammenarbeit mit der Energieagentur Oberschwaben hat sich die Stadtverwaltung als Pilotkommune einem neuen Modell angeschlossen, um ihre selbst formulierten Klimaschutzziele nachhaltig zu verfolgen und zeitnah zu realisieren. 22 weitere Kommunen im Raum Oberschwaben nehmen ebenfalls teil.
Ein Auftakttreffen hat am 29. Oktober im Rathaus stattgefunden. Mit dabei: Stadtbaumeister Udo Hollauer, Vertriebsleiter der Stadtwerke Sigmaringen, Manfred Henselmann, Geschäftsführer der Energieagentur Oberschwaben gGmbh, Walter Göppel, Energiemanager der Stadt Sigmaringen, Stefan Schlanke, Kämmerer Raphael Boss und Leiterin der Energieagentur Oberschwaben Standort Sigmaringen, Carolin Baur.
Nachdem das Format des European Energy Awards (EEA), mit dem die Stadt Sigmaringen seit 2007 ausgezeichnet wurde, nicht weitergeführt wird, will sich die Stadtverwaltung weiterhin dazu bekennen, ambitionierte Klimaziele zu verfolgen.
„Wir freuen uns über die weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Stadt Sigmaringen, die damals wie heute unsere Pilotkommune ist“, sagt Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieagentur Oberschwaben, welche hier beratend zur Seite steht.
Auch Stadtbaumeister Udo Hollauer und sein Team stehen zu 100 Prozent hinter der Kooperation: „Bei Bauvorhaben haben wir immer den Klimaschutz im Hinterkopf, hier gibt es viele relevante Stellschrauben“, so der Stadtbaumeister.
„Das Format ,Zukunftskommune‘ soll Städten den Ansporn geben, Ziele des kommunalen Klimaschutzes zu erfüllen, ohne sie mit einer Masse Regularien von außen zu erschlagen“, so Carolin Baur. Die stetig wachsenden Anforderungen und Komplexität der EEA-Auditierung, bedingt durch sich laufend ändernde Klimaschutzgesetze, seien für kleinere Kommunen kaum mehr zu stemmen gewesen, weshalb der EEA zum Jahreswechsel eingestellt werde.
Das Modell der „Zukunftskommune“ orientiere sich daher mehr an den landesweiten Gesetzen und hat die Praxistauglichkeit und Umsetzung der Projekte im Fokus. Wesentliche Bausteine sind hier etwa angestrebte Klimaneutralität, Dekarbonisierung und Energieeinsparungen, etwa bei Bauprojekten.
„Das beginnt bei der Beleuchtung, umfasst die Gebäudedämmung, Anlagenoptimierung und Wärmerückgewinnung, den Ausbau der PV-Anlagen sowie die Etablierung eines Energiemanagementsystems, das unter anderem zur Analyse von Verbrauchsmustern und zur Identifikation von Sparpotenzialen dient“, so Stefan Schlanke, Energiemanager der Stadt Sigmaringen, der auch die Kosteneffizienz der geplanten Maßnahmen im Blick hat. Das energiepolitische Leitbild der Stadt werde etwa in dem Zuge auf den neuesten Stand gebracht. Und auch die Stadtwerke als kommunaler Nahversorger spielen hierbei eine wichtige Rolle, etwa beim Thema Bäderbetrieb, Wärmeerzeugung, öffentlicher Personennahverkehr, E-Mobilität oder erneuerbare Energien.
Dass Sigmaringen nun „Zukunftskommune“ ist, wirkt sich auch positiv auf die Bewilligung von möglichen Fördergeldern aus. Außerdem schafft das Format „Zukunftskommune“ eine regionale Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen, was eine realistische Motivation für die Akteure darstellt.
Als nächsten Schritt gehe es an eine konkrete Maßnahmenplanung. In regelmäßigen Abständen trifft sich das Team Zukunftskommune, um ihren selbst formulierten Klimaschutzzielen immer ein Stück näher zu kommen, und konkrete Ergebnisse vorzustellen.